OECONOMICUM, HEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT, DÜSSELDORF, DEUTSCHLAND
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- Jahr
- 2010
Das Gelände der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird von vier- bis sechsgeschossigen Betonbauten aus den 70er Jahren dominiert. Der Neubau des Oeconomicums zwischen Universitätsbibliothek und medizinischer Fakultät, direkt an der Uni-Magistrale bezeichnete den Beginn einer allgemeinen Sanierung des Universitätsgeländes einschließlich Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen – es wurde zum neuen Wahrzeichen der Universität.
Das Oeconomicum liegt an einem Ende des Bibliotheksvorplatzes und bildet mit seiner Seitenfassade den räumlichen Abschluss des Platzes. Da der aufgeständerte dreigeschossige Neubau über einer auf bereits vorhandenen Tiefgaragenzufahrt errichtet wurde, nimmt er keine weiteren Grundstücksfläche in Anspruch und bietet zudem überdachte Fahrradabstellplätze und -infrastruktur.
Die sanft gebogene Form folgt dem am Grundstück gelegenen See. Der zuvor unzugängliche See ist jetzt von einer einladenden Holzterrasse flankiert – ideal, um im Freien zu arbeiten und lernen. Die Terrasse hat sich in einen intensiv genutzten Treffpunkt für den gesamte Campus verwandelt.
Der Gebäudeentwurf födert aktiv akademischen Austausch und Kommunikation und ist Ausdruck eines neuen Verständnisses von Lehre und Forschung.
Das Fassadendesign folgt thermischen Kriterien: nach Süden offen und gen Norden eher geschlossen. Die Gestaltung der Büroflächen ermöglicht flexible Arbeits- und Meeting-Bereiche. Das Innenkonzept gibt den Wissenschaftlern und Studenten reichlich Raum zur Zusammenarbeit und zum Denken. Die Einzel- und geschlossenen Gruppenbüros im Nordtrakt haben Glaswände zu den offenen Bereichen in der Gebäudemitte – ein Bürokonzept, das Kommunikation fördert und zugleich Tageslicht und einen Panoramablick ins Freie gewährleistet. Das Atrium entlang der Südfassade verbindet die Allgemeinflächen und Unterrichtsräume im Erdgeschoss mit den Lehrstühlen in den Obergeschossen.
Betriebskosten und Energieverbrauch des Gebäudes sind auf ein Minimum reduziert. Das kompakte Gebäude übertrifft aktuelle energetische Normen durch die Nutzung von Erdwärme, Regenwassersammlung und natürliche Belüftung. Die Materialauswahl erfolgte mit Rücksicht auf Recycling- und Energiebilanz sowie maximale Langlebigkeit, um ein insgesamt robustes und verantwortungsbewusstes Gebäude zu errichten, das Generationen von Studenten dienen wird.
Gebaut
Ausführung 2008 – 2010
BGF 5,000 m²
3 Geschosse
Green Building
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.
preassessed DGNB silver
Bauherr
Schwarz-Schütte-Förderungsstiftung GmbH, Düsseldorf
Generalplaner
ingenhoven architects, Düsseldorf
Architekt
ingenhoven architects, Düsseldorf
Team: Christoph Ingenhoven, Martin Reuter, Peter Jan van Ouwerkerk, Roland Grube, Darko Cvetuljski, Dieter Henze, Anke Koch, Marco Lachmann, Peter Pistorius, Volker Ritter, Ulrike Schmälter, Peter Georg Vahlhaus
Tragwerksplanung
Werner Sobek Ingenieure GmbH, Stuttgart
Fassadenplanung
Werner Sobek Ingenieure GmbH, Stuttgart
Technische Gebäudeausrüstung
DS-Plan GmbH, Stuttgart
Bodengutachten
Institut für Erd- und Grundbau Dr.-Ing. W. Sievering, Neuss
Vermessung
Dipl. -Ing. Bernd Schiffer, Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur, Düsseldorf
Bauphysik
DS-Plan GmbH, Stuttgart
Brandschutz
BPK Brandschutz Planung Klingsch GmbH, Düsseldorf
Lichtplanung Kunst- und Tageslicht
Tropp Lighting Design, Weilheim
Freiraumplanung
ingenhoven architects
WKM Weber Klein Maas Landschaftsarchitekten, Meerbusch
Verkehrsplanung
Durth Roos Consulting GmbH, Darmstadt
Fördertechnik/Logistik/Höhenzugangsplanung
Jappsen Ingenieure GmbH, Berlin
Fotografie
H.G. Esch
Auszeichnungen
Green Good Design Award 2012
International Architecture Awards 2012 – nominiert
Deutscher Verzinkerpreis 2011 – Anerkennung