Auf einem rund 3,2 Hektar großen brachliegenden Areal in der Deutschordenstraße realisierte die Stadt Wien nach dem Entwurf von Shibukawa Eder Architects ZT GmbH, Wien, den Bildungscampus Anna und Alfred Wödl.
Foto © tschinkersten fotografie

Im 14. Bezirk der Stadt Wien im Ortsteil Penzing entstand auf einem rund 3,2 Hektar großen brachliegenden Areal in der Deutschordenstraße ein nachhaltig gestalteter Schulcampus, der heute den Namen Bildungscampus Anna und Alfred Wödl trägt. Das Gelände, auf dem die ÖBB ihre Werkstätten vor langer Zeit geschlossen haben, liegt unweit des Bahnhofs Hütteldorf.​ Schöck Produkte im Inneren unterstützten die Umsetzung der architektonischen, bauphysikalischen und bewehrungstechnischen Anforderungen.

Rund 12.000 Quadratmeter Baufläche standen für die Planung zur Verfügung. Die große Herausforderung für die beauftragten Architekten S.E.A. SHIBUKAWA EDER ARCHITECTS aus Wien lag darin, die richtige architektonische Antwort für den Bauplatz an einem tristen Bahndamm zu finden. Mit dem Konzept sollten Räume in großem Umfang mit einem besonderen pädagogischen Ansatz realisiert werden. Einem so großen und komplexen Gebäude für 1.100 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren dennoch einen kindgerechten Maßstab zu verleihen, hat die Entwurfsplanung maßgeblich beeinflusst.

Das Gebäude steht in einem besonderen Dialog mit dem Kontext: Im Norden liegt ein Bahndamm, im Süden gibt es viel Grün. Das inspirierte die Architekten dazu, das Gebäude terrassenförmig mit Blick ins Grüne nach Süden hin auszurichten – mit Balkonen und Terrassen wie die hängenden Gärten von Semiramis. Passend zur Topografie fiel die Entscheidung auf einen zweigeschossigen Eingang. Von Osten und Westen gelangen Schüler und Lehrer auf zwei unterschiedlichen Niveaus ins Gebäude. Die Nordfassade erhält durch Einschnitte ihren dreidimensionalen, mäanderartigen Charakter.

Die Schulaufgabe

Neben der Anpassung an die Umgebung musste das Gebäude auch den Platz für 12 Kindergartengruppen, zwei Ganztagsschulen (Volksschule und Mittelschule) mit insgesamt 29 Klassen, Räume für Sonderpädagogik, eine Musikschule sowie drei Turnsäle und eine großzügige Freifläche bereitstellen. Eine intelligente Anordnung mit einfachen Verbindungen sollte klare Strukturen mit Wohflühlfaktor schaffen. Das Zentrum bildet eine Ebene, die mit Speisesälen und Kreativbereichen die Kommunikation fördert. Insgesamt gibt es zwei Hauptzugänge, die über einen Luftraum miteinander verbunden sind. Von diesem Foyer aus erschließen zwei klare, gut auffindbare Treppenhauskerne das Campusgebäude vertikal. Diese Kerne sind immer unmittelbar an die Bildungsbereiche, an sonstige Kreativräume oder die Speisesäle angeschlossen. Im Inneren sind alle Räumlichkeiten auf kurzem und einfachem Wege erreichbar.

Nachhaltigkeit im Plan

Wie bei allen Bauprojekten der S.E.A. Architekten lag der Fokus beim Schulgebäude auf der Nachhaltigkeit durch hohe Energieeffizienz, dem wirtschaftlichen Betrieb und dem sozialen Miteinander der Nutzer des Gebäudes. Die Freiflächen wurden neben den Spiel- und Sportanlagen als besonders grüne Bereiche gestaltet: Bäume, Sträucher und Gräser spenden Schatten und machen die Natur erfahrbar. Dafür sind unterschiedliche Sträucher- und Baumarten vorgesehen. Die vielfältige Bepflanzung in den jeweiligen Bereichen verleiht dem Areal eine besondere Struktur – so können gleichzeitig aktive, aber auch ruhige Zonen geschaffen werden.

Note eins für Energieeffizienz und Sicherheit

Auch in puncto Gebäudetechnik ist der Bildungscampus ein Highlight der Bauten der Stadt Wien: Erdwärme und Bauteilaktivierung – trotz abgehängter Decke – sorgen für eine nahezu fossilfreie Beheizung und Kühlung, und schaffen ein angenehmes Wohlfühlklima. Zum Heizen und Kühlen dient eine Wärmepumpenanlage mit einer maximalen Heizleistung von 375 kW. Geothermie bzw. Erdwärme wird als Wärmequelle für die Wärmepumpen genutzt.

Sichere Technik unterstützt Architektur

Für eine rationelle Bauweise setzten die Planer auf Betonfertigteile, die untereinander in den Dehnfugen mit dem Querkraftdorn Stacon verbunden wurden. Zu einem besonderen Gestaltungselement zählen neben den Balkonen die Treppen – außen wie innen. Im Treppenhauskern sorgen mit Tronsole rundum trittschallgedämmte Betonfertigteiltreppen für Ruhe im Treppenhaus sowie für einen schnellen Zugang der Etagen.

Um Wärmeverluste durch Wärmebrücken vorzubeugen, wurden die außenliegenden Bauteile wie Balkone, Terrassen und Laubengänge mit Isokorb thermisch getrennt. Die Architekten konnten dabei ohne Einschränkungen ihre Ideen von filigranen Elementen in vielfältigen Geometrien realisieren, was teilweise Sonderlösungen des Bauproduktes erforderte. Damit wurde in den unterschiedlichen Etagen ein großzügiger Zugang zu den Schulräumlichkeiten sichergestellt.

Der Bildungscampus im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing bietet Platz für über 1.100 Kindern und Jugendlichen mit einem 12-gruppigen Kindergarten, einer 29-klassigen Ganztagsschule (Volks- und Mittelschule) sowie vier sonderpädagogischen Bildungsräumen und einer Musikschule.
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Passend zur Topografie richteten die Architekten das Gebäude terrassenförmig mit Blick ins Grüne nach Süden hin aus – mit Balkonen und Terrassen wie die hängenden Gärten von Semiramis.
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Die vielfältige Bepflanzung verleiht dem Areal eine besondere Struktur – so wurden gleichzeitig aktive, aber auch ruhige Zonen geschaffen.
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Der Fokus beim Schulgebäude lag auf der Nachhaltigkeit durch hohe Energieeffizienz, dem wirtschaftlichen Betrieb und dem sozialen Miteinander der Nutzer des Gebäudes.
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Die außenliegenden Bauteile wurden thermisch mit Schöck Isokorb getrennt, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Dibujo © Schöck Bauteile GmbH
Die Betonfertigteile wurden untereinander in den Dehnfugen mit dem Querkraftdorn Schöck Stacon verbunden.
Dibujo © Schöck Bauteile GmbH
Die Betonfertigteiltreppe wurde rundum mit Schöck Tronsole trittschallgedämmt. Tronsole Typ B mit D ermöglicht den vollflächigen, schalldämmenden Anschluss von Treppenlauf auf Bodenplatte.
Dibujo © Schöck Bauteile GmbH
Die Betonfertigteiltreppe wurde rundum mit Schöck Tronsole trittschallgedämmt. Tronsole Typ Z verbindet Treppenpodest und Treppenhauswand.
Dibujo © Schöck Bauteile GmbH
Dibujo © SHIBUKAWA EDER ARCHITECTS
Ansicht Nord
Dibujo © SHIBUKAWA EDER ARCHITECTS
Ansicht Süd
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Perspektive
Dibujo © SHIBUKAWA EDER ARCHITECTS
Querschnitt
Dibujo © SHIBUKAWA EDER ARCHITECTS

Bildungscampus Wien

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Ubicación
Deutschordenstraße 4, 1140 Wien, Austria
Año
2022
Bauherr
Stadt Wien
Architekt
S.E.A. SHIBUKAWAEDER ARCHITECTS ZT GmbH
Fachplaner
Vasko + Partner Ingenieure
Landschaftsplanung
Simma Zimmermann LandschaftsarchitektInnen

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