Zentrum für Islamische Theologie
Der Neubau auf dem Talcampus in Tübingen bot die Gelegenheit, mit dem bestehenden Theologikum einen religionsübergreifenden Campus für Theologie zu schaffen. Es galt eine bauliche Form zu finden, die den prägnanten Oktogonbau des Theologikums in das Ensemble einbindet und zugleich eine gewisse Präsenz zwischen den heterogenen Universitäts- und Klinikgebäuden des Campus entfaltet. Auch verlangte das zwischen zwei Erschließungsstraßen gelegene, stark abfallende Gelände nach einer besonderen strukturellen Antwort.
Wir gliedern das Gebäude in einen Sockel und zwei winkelförmig angeordnete Volumen, die den Oktogonbau freistellen, das Gebäude zum seitlich angrenzenden Bestandsbau abgrenzen und eine Adresse an der inneren Erschließungsstraße des Campus definieren. An der tiefergelegenen Straße entsteht ein zweiter Eingang ins Gebäude.
Der Neubau greift die Orthogonalität der Campusgebäude auf und schreibt mit seinen in den Hang gestaffelten Volumen das durchgrünte Gewebe des Campus fort. Die Gebäuderiegel besetzen die dem Oktogonbau abgewandten Kanten des Sockels und fassen eine große Gemeinschaftsterrasse, die sich zum Grünraum des Stadtfriedhofs und zum baumbestandenen Außenbereich des Theologikums öffnet. Dadurch entsteht ein vielfältig nutzbarer Außenraum für den interreligiösen Dialog, den die Cafeteria und die beiden Bibliotheken im Oktogonbau und im Sockel des Neubaus beleben.
Die Struktur des Neubaus spannt sich zwischen den zwei Hautzugängen zum Gebäude auf. Entlang der Erschließungsachse reihen sich die Seminarräume auf, gegenüber liegt die im Sockel um einen kleinen Lesehof organisierte Bibliothek. In den Flügelbauten finden die Büros der Verwaltung und der Lehrstühle Platz.
Eine einheitliche Klinkerfassade fasst die Gebäudeteile optisch zusammen und gliedert den Neubau mit Bändern aus Fensteröffnungen und Luftmauerwerk geschossweise.
- Any
- 2024




