Wohnhaus in Baden

Wien, Austria
Photo © Willem Pab

Zwischen den Gleisen der Badener Bahn und den alten Mauern einer Fabrikantenvilla befindet sich ein Grundstück, das sich dem Lärm entzieht, ohne sich zu verstecken. An seinem Ende steht das Haus, das mit klarer Geste gesetzt wurde, als würde es die Schwelle zwischen Stadt und Garten, Bewegung und Ruhe markieren.

Eine dicke Außenwand aus Dämmbeton umschließt das Volumen. Sie ist roh belassen, ohne Putz, ohne Schichten. Innen und außen sind aus demselben Material. Das Haus atmet durch seine Masse und reguliert die Temperatur nicht über Technik, sondern über seine Substanz. Der Garten auf der Rückseite ist nur über das Haus zugänglich. Er ist kein Rückraum, sondern ein Gegenüber – ein stiller Gegenpol zur vorbeiziehenden Straßenbahn. Eine Mauer fasst ihn ein und macht ihn zum zweiten Innenraum. Im Zentrum des Hauses öffnet sich ein hoher Raum: Er ist fast zwölf Meter lang, über zehn Meter hoch und kaum breiter als ein Flur. Er ist leer, aber bildet das räumliche Herz, aus dem sich alles Weitere entwickelt. Jeder dieser sechs Räume ist gleich geschnitten, doch durch die wechselnden Raumhöhen differenziert. Die spezifischen räumlichen Qualitäten schaffen unvorhersehbare und vielfältige Möglichkeiten der Aneignung der nutzungsneutralen Zimmer. Zwei Treppen, die zu einer doppelten Spirale verschränkt sind, erschließen die Räume zur Gleisseite. Die Schalterserie LS 990 in Alpinweiß begleitet diese Architektur mit leiser Selbstverständlichkeit.

Photo © Willem Pab
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Photo © Willem Pab
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Year
2025
Team
Balissat Kaçani GmbH, Jann Erhard

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